Persönliches
«Ich bin Kinderarzt mit Leib und Seele»
Matthias Kopp heisst der neue Direktor der Kinderklinik am Inselspital in Bern.
Er ist überzeugt, dass die Allgemeinpädiatrie die Basis ist für alles, was die Subspezialitäten tun. Er will sie stärken und auch mit der Praxispädiatrie einen engen Austausch pflegen. Diese liegt ihm am Herzen – so sehr, dass er sich Zeit genommen hat, sich hier selber vorzustellen. Der VBHK heisst Matthias Kopp in Bern herzlich willkommen!
Matthias Kopp
Zunächst bedanke ich mich für die Gelegenheit, mich hier kurz vorstellen zu dürfen. Auf die Frage: «Wer ist der Neue?» lautet die Antwort: Zunächst einmal bin ich ein Kinderarzt mit Leib und Seele. Einer, der überzeugt ist, dass er das Glück hat, einen der schönsten Berufe ausüben zu dürfen. Einer, der das Privileg hat, Kinder und Jugendliche in der spannendsten Phase ihrer Entwicklung begleiten zu dürfen. Das sind oft besondere und spezielle Situationen, eine grosse Herausforderung, aber auch eine Aufgabe, die mich wach und neugierig hält. Meine Entscheidung, Kinderarzt zu werden, habe ich im letzten Studienjahr getroffen. Ich habe dann meine Ausbildung an der Universitäts-Kinderklinik in Freiburg absolviert und dabei alle Abteilungen und Stationen durchlaufen. Früh bin ich Teil der Arbeitsgruppe Kinderpneumologie und Allergologie geworden und habe in beiden Bereichen meine Zusatzweiterbildung abgeschlossen. Auch wissenschaftlich hat sich meine Tätigkeit auf den Bereich Kinderpneumologie und Allergologie fokussiert. Nach 15 Jahren Berufstätigkeit in Freiburg und einem wissenschaftlichen Aufenthalt in Wien bin ich 2009 nach Lübeck gegangen. Dort habe ich einen Ruf auf die Professur für Kinderpneumologie und Allergologie erhalten und diesen Bereich neu aufgebaut.
An der Universitäts-Kinderklinik am Inselspital steht mir nun mit dem neu geschaffenen Medizinbereich Kinder & Jugendliche auch wieder Auf- und Umbauarbeit bevor. In vielen Bereichen und Subspezialisierungen treffe ich hier auf sehr engagierte und hochqualifizierte Kolleginnen und Kollegen. Neben der Subspezialisierung wird es nun auch darum gehen, die Allgemeinpädiatrie zu stärken. Aus meiner Sicht ist die Allgemeinpädiatrie die Basis für all das, was wir in den Subspezialisierungen tun. Spezialistentum kann nur dann wirklich funktionieren, wenn wir in der Allgemeinpädiatrie verwurzelt bleiben. Dabei ist mir der Austausch untereinander, aber auch mit Kolleginnen und Kollegen in den umliegenden Kliniken und in den Praxen wichtig. In unserem neu geschaffenen Medizinbereich Kinder & Jugendliche, der die Universitätsklinik für Kinderheilkunde, Kinderchirurgie und das Notfallzentrum für Kinder und Jugendliche umfasst, wollen wir mit dem Ziel „Children first» unsere Behandlungsabläufe und -prozesse in Zukunft stärker an den Bedürfnissen unserer kranken Kinder und Jugendlichen ausrichten. Auch das ist eine Herausforderung, zumal in einem Klinikum von der Grösse des Inselspitals! Um die Kindermedizin für die Zukunft möglichst gut aufzustellen, wollen wir in die Aus-, Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden investieren. Unter dem Schlagwort „Early life matters» wollen wir in wissenschaftlichen Projekten untersuchen, welche Faktoren den Verlauf von Erkrankungen bis ins hohe Alter beeinflussen und wie wir bei einzelnen Erkrankungen präventive Massnahmen einsetzen können. Unser zweiter Schwerpunkt «Care for Rare» widmet sich Kindern und Jugendlichen mit seltenen Erkrankungen, für die wir als multidisziplinäres und multiprofessionelles Team Ansprechpartner sein wollen.
Ob wir das alles so umsetzen können? «Ich mache nie Voraussagen und werde das auch in Zukunft niemals tun,» hat der englische Fussballprofi Paul Gascoigne einmal gesagt. Damit bin ich bei dem etwas persönlicheren Teil meiner Vorstellung angekommen: Ich bin ein leidenschaftlicher Fussballfan und habe dieses Hobby auch an meine drei Kinder weitergegeben. In diesem Sinne freue ich mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit und das persönliche Kennenlernen!